Grundlegendes zum Quiche Grundrezept
Als ich mit 36 mein Abitur nachholte, musste ich eine zweite Fremdsprache lernen. Man verdammte mich zu zwei Jahren Französischunterricht. Von der Sprache ist nichts geblieben außer die Gewissheit, dass es nichts Komplizierteres gibt als das französische Zahnsystem und der Erkenntnis, dass Quiche zum Dahinschmelzen lecker ist.
Zu einem wahren Quiche-Fan wurde ich, als ich erkannte, wie einfach die Zubereitung ist und wie himmlisch sie schmeckt, wenn sie frisch aus dem Ofen kommt. Jetzt beim Schreiben kann ich riechen, wie der Duft von frischem Mürbeteig durch die Wohnung zieht.
Eine Quiche zu backen ist einfach, ist im Handumdrehen gemacht und der große Vorteil ist, dass sie saisonal gefüllt werden kann. Natürlich kannst du den Teig für die Quiche oder die Tarte auch fertig aus dem Kühlregal deines Supermarktes kaufen, aber glaub mir, das ist kein Vergleich zu dem Selbstgebackenen. Glaub mir, auch für Backanfänger stellt es kein Hexenwerk dar, den salzigen Mürbeteig selbst zu zaubern.
Es gibt ein paar kleine Dinge, die du beachten solltest. Ich erkläre dir genau, worauf du achten solltest. Es lohnt sich wirklich. Du wirst erstaunt sein 😊.
Welcher Teig für eine Quiche?
Bei der Zubereitung einer Quiche spielt die Wahl des Teigs eine entscheidende Rolle. Der klassische Teig ist der Mürbeteig, egal ob die Quiche süß oder herzhaft werden soll. Dieser Teig ist besonders zart und bröselig, was dazu führt, dass die Quiche eine knusprige Kruste bekommt. Der Mürbeteig wird aus Mehl, Butter, Eiern und Salz hergestellt und nach dem Kneten ca. 1 Stunde zum Ruhen in den Kühlschrank legen.
Je nach gewünschtem Geschmack lässt sich der Mürbeteig durch Zugabe von Gewürzen oder Kräutern verfeinern. Die Füllung einer Quiche kann ganz nach persönlichem Geschmack variieren. Beliebte Füllungen sind unter anderem eine Mischung aus geräuchertem Schinken, Zwiebeln, Eiern und Käse oder auch eine vegetarische Variante mit Spinat, Feta und Tomaten.
Warum sollte Mürbeteig ruhen?
Ich backe wirklich gerne und habe im Laufe der Jahre festgestellt, dass ein guter Teig einfach ein wenig Zeit und Ruhe benötigt, um ein gutes Backergebnis zu liefern.
Auch dem Mürbeteig solltest du eine Zeit geben, in der er ruhen kann. Um es einfach zu erklären: in dieser Zeit bilden die im Mehl enthaltenen Eiweiße ein „Gitter“, welches den Teig elastischer macht und er somit leichter auszurollen ist.
Mürbeteig sollte aufgrund des hohen Butteranteils unbedingt in den Kühlschrank gelegt werden. Wenn er zu warm wird, dann kann das Ausrollen zu einer wirklich klebrigen Angelegenheit werden.
Einfaches Grundrezept für eine Quiche – Ist Blindbacken notwendig?
Ob der Teig für eine Quiche blind gebacken werden sollte, ist wahrscheinlich Geschmackssache. Es gibt Rezepte, bei denen, die sehr feuchte Füllung direkt auf den rohen Teig gegeben wird. Das Ergebnis ist zwar lecker, aber nicht so knusprig.
Meine Meinung: Der Mürbeteig heißt Mürbeteig, weil er mürbe ist, und das erreicht man bei einer feuchten Füllung durch das Blindbacken. Der Teig wird einfach knuspriger und so sollte es auch sein.
Blindbacken mit Hülsenfrüchten?
Muss man nicht, aber besser wäre es. Das Blindbacken ohne auf den Teig gegebene Hülsenfrüchte kann dazu führen, dass der Teig beim Backen schrumpft und dieser sich vom Rand der Quicheform löst. Außerdem kann es vorkommen, dass der Teig an einigen Stellen hochkommt.
Ich nutze beim Blindbacken getrocknete weiße Bohnen. Du kannst aber auch Erbsen oder eine andere Hülsenfrucht verwenden. Nach dem Backen lasse ich diese abkühlen und bewahre sie in einem Vorratsglas auf, bis sie bei der nächsten Quiche wieder zum Einsatz kommen.
Tipp: Die Hülsenfrüchte werden nicht direkt auf den Teig gegeben, sondern auf ein Backpapier. Damit sich das Backpapier dem Teig gut anpasst, zerknülle es einmal kräftig und streiche es dann wieder glatt. So ist es geschmeidiger und einerseits einfacher auf den Quicheteig gelegt werden und auch die Hülsenfrüchte liegen dann gut an.
Was muss ich tun, wenn der Quicheteig zu klebrig oder zu trocken und somit bröselig ist?
Zu klebrig?
Dann füge dem Teig etwas Mehl hinzu und knete ihn noch mal gut durch. Sollte der Teig kleben, da die Raumtemperatur zu hoch ist, dann stelle ihn eine halbe Stunde kalt.
Zu trocken und somit bröselig?
Du solltest einem zu trockenen Teig noch etwas Butter gönnen. Taste dich aber vorsichtig an die gewünschte Konsistenz heran und gib während des Knetvorgangs immer nur kleine Flocken zum Teig.
Wenn du nicht noch mehr Butter verwenden möchtest, geht auch ein wenig Wasser. Aber bitte achte auf die Menge! Ich empfehle nur esslöffelweise Flüssigkeit zum Teig zu geben
Quicheteig Grundrezept – Schritt-für-Schritt-Anleitung
Wenn du keine genaue Schritt-für-Schritt-Anleitung benötigst, dann kannst du direkt zum Rezept gehen.
Jump to Recipe1. Schritt: Zutaten bereitstellen
Du misst 250 Gramm Mehl und 160 Gramm kalte Butter ab. Schneide die Butter in kleine Stücke. Weiter benötigst du ein Ei und einen Teelöffel Salz.
Am besten eignet sich Weizen oder Dinkelmehl des Typs 1050, aber ich verwende auch Typ 405, bzw. bei Dinkelmehl 630. Es hat meiner Quiche noch nie geschadet und meist nutze ich das Mehl, welches ich gerade im Haus habe oder wegmuss.
Bei der Butter bin ich weniger flexibel. Verwende hier bitte reine Butter und keine Streichzarte oder gar Margarine. Unter den letzten beiden leidet die Qualität des Teigs.
Schritt 2: Den Teig kneten, das Ei kommt zum Schluss
Zuerst werden das Mehl und die Butter miteinander verknetet. Dafür das Mehl auf die Arbeitsfläche oder in eine Schüssel häufen, das Salz darüber verteilen und die Butter hinzugeben. Du kannst dafür zu Beginn auch einen Mixer oder eine Küchenmaschine verwenden, solltest aber abschließend unbedingt mit der Hand kneten. Ich spare mir die Nutzung der Küchenmaschine und knete gleich mit der Hand.
Zu Beginn ist es eine sehr trockene Angelegenheit, denn es dauert ein wenig, bis sich die Butter gut mit dem Mehl verbunden hat. Wenn du lange genug geknetet hast, solltest du keine dicken Butterklümpchen mehr im Teig haben.
Jetzt kommt das Ei hinzu. Du wirst merken, dass der Teig geschmeidig und schön feucht wird, wenn das Ei hineingeknetet wird.
Schritt 3: zu einem glatten Teig verkneten
Jetzt heißt es: gut und lange zu einem glatten Teig verkneten. Teig, egal ob für eine Quiche oder für Brot, liebt es geknetet zu werden. Bei diesem Prozess bilden sich die Glutengitter aus den Eiweißen und sorgen für einen elastischen Teig. Wenn der Teig gut mit dem Handballen bearbeitet wurde, sieht er am Ende ungefähr so aus:
Solle er sich nicht zu einem homogenen Teig verbinden, dann gib wir oben beschreiben etwas Butter hinzu oder löffelweise Wasser.
Schritt 4: Kühlen
Nun kommt der Teig eine Stunde zum Ruhen in den Kühlschrank. Damit du ihn nach dem Liegen besser weiterverarbeiten kannst, bietet es sich an, ihn etwas flachzudrücken.
Decke den Teig mit etwas Frischhaltefolie ab. Als umweltfreundliche Alternative bieten sich hier Bienenwachsfolie, ein Mehrwegbehälter oder ein schlichter Teller an.
Schritt 5: Teig formen
Nach der Ruhezeit den Teig auf eine gut bemehlten Arbeitsfläche legen und mit den Fingern noch etwas flacher drücken.
Jetzt ist übrigens ein guter Zeitpunkt, um den Backofen auf 180 °C bei Ober- und Unterhitze vorzuheizen
Schritt 6: Ausrollen
Jetzt beginnst du mit einem bemehlten Nudelholz den Teig von der Mitte aus dünn auszurollen. Versuche, ihn möglichst in eine runde Form zu bringen. Wenn du den Teig direkt auf der Arbeitsplatte ausrollst und nicht auf einer Backmatte (die zugegeben sehr praktisch ist, den Weg in meine Küche nicht findet, da ich versuche weniger Plastik etc. zu nutzen), dann schiebe den Teig immer etwas hin und her. Wenn du merkst, dass er sich mit der Arbeitsplatte verbindet, dann gib etwas Mehl unter die Teigplatte. Ich halte den Teig nach jedem Ausrollen etwas „in Bewegung“, damit ich ihn im fertig ausgerollten Zustand problemlos in die Form legen kann. Sollte das Nudelholz anfangen, am Teig zu kleben, einfach den Teig mit etwas Mehl bestreuen.
Schritt 7: Größe abmessen
Um zu sehen, ob die Teigplatte die richtige Größe hat, lege ich die Tarteform direkt auf den Teig. So kann ich sehen, ob es noch Stellen gibt, die weiter ausgerollt werden müssen.
By the way: Ich habe mir eine Quiche- /Tarteform mit Hebeboden gekauft. So kann nach dem Backen die fertige Quiche aus der Form gehoben werden.
Schritt 8: Ab in die Form
Zuerst muss die Form gut gefettet werden. Du kannst dafür Butter oder Öl nutzen. Diese mit einem Pinsel, einem Papiertuch oder den Fingern verteilen. Ich mache das einfach mit den Fingern, da ich so am besten in die Ecken der kleinen Einbuchtungen am Rand der Form komme.
Der Teig wird anschließend einfach locker in die Form gelegt.
Schritt 9: Teig gut andrücken
Nun sollte der Teig gut an die Form angepasst werden. Hierfür den Teig einfach in die Ecken und an den Rand der Backform drücken. Sollte der Teig reißen, ist das nicht schlimm, denn du kannst ihn einfach wieder flicken. Sollte der Teig an der ein oder anderen Stelle zu dünn sein, dann nimm einfach etwas von dem Überschuss, der über den Rand der Form steht und fülle die zu dünne Stelle damit auf. Andrücken, glatt streichen, fertig.
Schritt 10: Überschüssigen Teig abschneiden
Der über den Rand stehende Teig wird einfach mit einem Messer abgeschnitten. So schließt der Teig gut mit dem Rand der Form ab. Aus dem überschüssigen Teig forme ich meistens Blätter, die dann oben auf die Füllung kommen.
Schritt 11: Quiche Teig einstechen und Backen
Bevor der Teig gebacken wird, musst du ihn mehrmals mit einer Gabel einstechen. So kann die eingeschlossene Luft beim Backvorgang entweichen und es wird verhindert, dass der Teig platzt.
Schritt 12: Quiche Teig blindbacken
Ich empfinde Blindbacken als wichtig, denn das garantiert, dass der Teig wirklich trocken und knusprig wird. So bekommt er die typische Konsistenz, die den Mürbeteig im Mund ausmacht und garantiert, dass er so richtig lecker wird.
Hierfür nimmst du ein Stück Backpapier, legst es unter die Backform, zeichnest grob an und schneidest es mit einem zusätzlichen Rand von ca. 5 cm aus. Jetzt knüllst du das Papier zusammen und streichst es anschließend wieder glatt. So passt es sich besser der Form an. Den Teigboden mit dem Backpapier auslegen und die Hülsenfrüchte darauf geben.
Schritt 13: Backen
Der Teig kommt nun mit den Hülsenfrüchten auf die zweite Schiene des auf 180 °C vorgeheizten Backofen. Hier wird er jetzt 15 Minuten gebacken. Wenn der Teig fertig ist, etwas abkühlen lassen. Das Backpapier mit den Hülsenfrüchten von Teig heben und fertig ist der Quiche Boden und steht bereit zum Füllen.
Welche Möglichkeiten der Zubereitung gibt es?
Die Möglichkeiten der Füllungen sind fast unendlich. Manche lieben es klassisch als Quiche Lorraine, einer Füllung aus Ei, Sahne, Speck und Lauch. Es geht auch vegetarisch mit Kartoffeln, Spinat und Feta. Oder auch vegan mit einer Mischung aus gehacktem Tofu und Gemüse.
Das Fantastische an Quiche ist, dass man sie immer nach Saison füllen kann. Im Frühjahr mit Spargel, im Sommer mit Zucchini, Tomaten, Auberginen und im Herbst mit Kürbis. Wer es ganz deftig mag, füllt sie im Winter mit Grünkohl 😉.
Mein absoluter Liebling ist Quiche mit Zucchini und Schinken.
Quicheteig – Grundrezept für einen gelungenen Mürbeteig
Küchenzubehör
- 1 Quicheform Ø 28 cm
Zutaten
- 250 Gramm Mehl
- 160 Gramm Butter kalt
- 1 Ei
- 1 TL Salz
Zubereitung
- Das Mehl in eine Schüssel oder auf die Arbeitsplatte geben und das Salz unter das Mehl mischen.Die kalte Butter in kleinen Flocken zum Mehl geben.Beide Zutaten so lange kneten, bis sie sich verbunden haben und dicke Teigkrümel bilden.
- Die Teigkrümel zu einem Berg zusammenschieben, und eine Mulde in die Mitte machen. Dann das Ei in die Teigmulde geben und alles miteinander verkneten, bis es ein homogener Teig geworden ist.
- Nun kommt der Teig abgedeckt zum Ruhen in den Kühlschrank. Damit du ihn nach dem Liegen besser weiterverarbeiten kannst, bietet es sich an, ihn etwas flachzudrücken.
- Nach der Ruhezeit den Teig auf eine gut bemehlten Arbeitsfläche legen und mit den Fingern noch etwas flacher drücken.Backofen auf 180℃ Ober- und Unterhitze vorheizen.
- Jetzt beginnst du mit einem bemehlten Nudelholz den Teig von der Mitte aus dünn auszurollen. Versuche, ihn möglichst in eine runde Form zu bringen. Schiebe den Teig auf der Arbeitsplatte immer etwas hin und her. Wenn du merkst, dass er sich mit der Arbeitsplatte verbindet, dann gib etwas Mehl unter die Teigplatte.
- Der Teig sollte etwas größer als die Form sein, damit du einen Rand formen kannst.
- Die Quicheform gut einfetten und den Teig in die Form legen.
- Dann alles gut in die Ecken und an den Rand drücken.
- Abschließend den über den Rand stehenden Teig mit einem Messer abschneiden.
- Den Teig mit einer Gabel einstechen, damit der beim Backen keine Blasen schlägt.
- Ein Stück Backpapier zusammenknüllen und wieder glatt streichen. Auf den Teig legen und mit Hülsenfrüchten belegen. Die Quiche 15 Minuten auf mittlerer Schiene bei 180 ℃ backen.
- Anschließend die Hülsenfrüchte und das Backpapier entfernen – Fertig.Die Quiche kannst du nun nach Wunsch befüllen.
Nährwertangaben
Mehr Teig als benötigt?
Wenn du nur ein wenig Teig vom Rand übrig hast, dann mache einfach eine Verzierung für die Quiche daraus. Ich mache meist Blätter oder Blumen aus den Resten.
Aber: Quiche Teig kann man auch bis zu drei Monate einfrieren. Du kannst also die doppelte Menge des Teigs machen, die eine Hälfte verarbeiten und die andere einfrieren. So sparst du dir beim nächsten Mal die Zubereitung. Du musst den Teig nur aus dem Kühlschrank holen und bei Zimmertemperatur auftauen lassen. Dann ist er fertig zur Weiterverarbeitung.
Rezepte für eine Quiche Füllung
Zucchini Quiche Rezept | Einfaches Rezept mit Schmand und Schinken
Viel Spaß beim Backen!
Deine
Vanessa