Süßes Hefebrot mit Marzipan – eine herrliche Erfindung, die mich schon seit Kindertagen begleitet. Ich war in meiner Kindheit häufig bei meiner katholischen Omi und habe daher viele Traditionen und Bräuche rund um die Kirche mitbekommen. In besonderer Erinnerung ist mir der Martinstag in Gedenken an Sankt Martin geblieben.
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ToggleAn diesem Tag gab es neben einem riesigen Laternenumzug und einem Mann mit Mantel auf einem damals für mich gigantisch großem Pferd, eine unglaublich tolle und vor allem leckerer Tradition – nein, nicht die Martinsgans 😉. In unserer Gemeinde wurde, so wie es der heilige Martin mit seinem Mantel getan haben soll, mit einem Gemeindemitglied geteilt. Natürlich nahm man dafür nicht seine Jacke oder seinen Mantel, sondern Milchbrötchen mit Marzipan. Dies waren zwei faustgroße Brötchen, beim Backen aneinander gelegt worden waren, sodass man sie nun einfach in der Mitte auseinanderbrechen konnte – sofern man das wollte 😉.
An diesem Punkt der Veranstaltung war es schnell vorbei mit meinem Sinn fürs Teilen und die Nächstenliebe. Es fiel mir wirklich schwer, eine Hälfte des Brötchens an jemanden abzugeben, weil es einfach unglaublich lecker war. Ich liebte dieses weiche, süße Brötchen mit der zuckrigen Mandelkruste und dem Kern aus Marzipan. Ich brach einfach mit mir selbst und stopfte mit meinen kleinen Händen eine Hälfte in meine Jackentasche und aß beide Hälften noch während der Veranstaltung.
Was für ein Glück war es für mich, wenn meine Oma mir abends in der heimischen Stube zuzwinkerte und im Flur verschwand, um mit ihrer Handtasche in die Stube zurückzukehren. Dann zauberte sie ein weiteres Marzipanbrötchen aus ihrer Handtasche – ein doppeltes natürlich.
Umso erfreuter war ich, als mir irgendwann ein Rezept für ein Marzipanbrot über den Weg lief. Ich liebe dieses Brot und esse es am liebsten in Frühjahr, wenn es Zeit ist Löwenzahngelee zu kochen. Marzipanbrot mit Löwenzahngelee ist einfach herrlich.
Aber jetzt zu den wichtigen Dingen in diesem Artikel – dem Rezept:
Zutaten für süßes Hefebrot mit Marzipan
- 1 Ei
- 1/2 Würfel Hefe
- 2 EL Zucker
- 350 ml lauwarme Milch
- 300 Gramm Dinkelmehl (1050)
- 1 TL Backpulver
- 1 Prise Salz
- 100 Gramm Marzipanrohmasse
- 1 Handvoll Mandelblättchen
- etwas Fett für die Kastenform
Das Rezept ergibt eine Kastenform (25 cm lang) und somit ca. 16 Scheiben
Zubereitungszeit
35 Minuten
Backzeit
35 Minuten
Nährwerte
Pro Scheibe circa 129 kcal, 4 Gramm Eiweiß, 3 Gramm Fett, 20 Gramm Kohlenhydrate
Zubereitung des Brotes mit Marzipan
- Zuerst fettest du die Form mit etwas Butter. Solltest du keine zur Hand haben, geht auch Öl oder Margarine – Hauptsache der Teig klebt nicht an der Form. Anschließend stellst du die gefettete Kastenform warm. Die Hefe zerbröckeln und mit 1 Teelöffel Zucker und 175 ml lauwarmer Milch glattrühren. Es geht am leichtesten, wenn du die Hefe zuerst in eine wenig Milch auflöst und anschließend den Rest hinzugibst. Die Hefemilch zugedeckt warm stellen.
- Das Mehl in eine Schüssel geben und mit dem Backpulver mischen. Das Salz, den restlichen Zucker, restliche warme Milch (175 ml) und die Hefemilch (175 ml) zum Mehl gießen. Den Teig gut mit einem Handrührgerät rühren. Hier solltest du darauf achten, dass kein Mehl mehr am Boden oder Schüsselrand klebt. Ich rühre den Teig gut fünf Minuten, damit er schön homogen wird.
- Jetzt das Marzipan klein würfeln und nach und nach untermischen. Anschließend das Ei trennen. Das Eiweiß fast steif schlagen und mit einem Löffel unter den Teig heben. Dann den Teig in die Kastenform füllen.
- Das Eigelb mit einigen Tropfen Wasser verrühren. Das Eigelb auf dem Teig verteilen und mit den Mandelblättchen bestreuen. Die Form mit Frischhaltefolie (oder einem aufgeschnittenen Gefrierbeutel) und einem Geschirrtuch abdecken und 15 Minuten an einem warmen Ort (der Heizung oder dem angewärmten Backofen) gehen lassen. Dann den Backofen auf 200 Grad (Umluft 180 Grad) vorheizen.
- Auf den Herdboden ein feuerfestes Gefäß mit Wasser stellen und das Brot auf der zweiten Schiene von unten ca. 30 Minuten backen. Anschließend auf einem Küchengitter abkühlen lassen.
Wenn das Brot abgekühlt ist, mit einem scharfen Brotmesser in Scheiben schneiden und servieren. Ich finde, es eignet sich hervorragend als Kuchenersatz. Zusammen mit einigen Gläschen unterschiedlicher Marmelade oder Konfitüre ist für jeden was dabei – sofern er eine Naschkatze ist.
Bilderanleitung
Und jetzt – viel Spaß beim Backen und noch mehr Freude beim Genießen.
Deine
Vanessa